Sonntag, 14. Februar 2010


nur einmal


sag mir nur einmal
dass du mich liebst
sag es so ,dass ich es glauben kann
sieh mir in die Augen
und lach nicht dabei
nimm mich in den Arm
und lass mich nicht gleich los

hilf mir doch
ich bin am Zerbrechen
ich löse mich auf
und deine Liebe könnte es verhindern
dass ich mich im Nichts verliere

sag mir doch bitte
dass du mich noch liebst

was wäre


was wäre
wenn mein bisheriges Leben nur geträumt ist

ich wache auf
und ihr seit alle nicht mehr da
nur in meinem Kopf
eine flüchtige Erinnerung
eines seltsamen Traums

würde ich euch nachtrauern?
würde ich euch vermissen?

ich weiß es nicht
momentan weiß ich es wirklich nicht

all dem Kampf um eure Anerkennung
und Liebe
könnte ich entfliehen

es wäre verlockend
dem Schmerz zu entkommen
den dieser Kampf mit sich bringt

Brief an einen Freund


Brief an einen Freund



Da war der Tag als noch alles in Ordnung war ....ein normaler Tag im Leben eines normalen Menschen der niemals daran dachte das in weniger als einer Stunde das Leben auf den Kopf gestellt wurde ...einfach so.Ein Fingerschnipp einer höheren Macht und dein Leben so wie du es kanntest war nicht mehr..

Eine simple Untersuchung beim Arzt...eine hingeworfene Floskel ...>es wird nichts so heiß gegessen wie es gekocht wird < und plötzlich hast du das Ablaufdatum eines Lebens schwarz auf weiß vor dir .....

Dann stehst du da ...dir wird heiß und kalt zugleich .Das Gefühl dass dir das Blut in die Beine schießt und deinen Kopf in Leere taucht ...die Hände zittern obwohl du es krampfhaft zu verbergen versuchst ....nur keine Schwäche zeigen ,nur jetzt nicht weinend ...schreiend... zusammenbrechen um niemanden damit zu erschrecken ...um nicht zu zeigen das es dich so sehr trifft als ob du gerade dein eigenes Todesurteil bekommen hast ...obwohl es genauso ist .Denn du stirbst mit ,jeden Tag ,jede Minute stirbst du mit während du weiterhin versuchst dich darauf zu konzentrieren es nicht zu zeigen ...den Schmerz der dir wie eine Faust die Eingeweide ,dein Herz zerdrückt weil du nichts dagegen tun kannst ...nichts ,ausser da zu sein und jeden Tag ein wenig mitzusterben.

Das Schweigen lastest auf dir ...sein Schweigen .er vergräbt sich in sich selbst ,spricht nie darüber ...über seine Angst ...seine Angst es nicht zu überstehen .....so liegt ihr nebeneinander ,tut das was ihr immer tut und ...schweigt .

Deine heißen Tränen sind stumm.Du willst ihn damit nicht aufregen,willst nicht zeigen wie sehr du dich davor fürchtest ihn zu verlieren weil es dann real wird ..doch manchmal kannst du sie einfach nicht mehr schlucken und es bricht aus dir heraus ...und so weinst du heimlich die Tränen der Angst ,des Verlustes ...doch noch ist er da .Er schläft neben dir und du lauscht gebannt seiner Atmung ,versuchst jedes Geräusch ,jede kleinste Bewegung von ihm in dir aufzusaugen wie einen Vorrat den du hortest für eine Zeit die kommen wird ,unweigerlich....eine Zeit des Alleineseins die dir ebenso Angst macht.

Nachts ,wenn alles still ist und die Dunkelheit gnädig dein vom Weinen verschwollenes Gesicht verbirgt ,starrst du an die Decke und denkst darüber nach ob es wohl doch ein Wunder gibt das es verhindern kann...doch tief in dir drinnen spürst du genau dass es ein Wunschdenken ist .

Schon einmal habt ihr all das mitgemacht .du hast selbst nicht gewusst welche immense Stärke in dir schlummert um all das zu überstehen ....für eine Zeit ward ihr glücklich und zufrieden damit ...und es geriet fast in Vergessenheit ...aber eben nur fast .Denn du hast genau gewusst das nichts ewig währt auch wenn du heimlich darum gebetet hast ...doch all deine stummen Gebete wurden nicht erhört denn es ist wieder passiert und diesmal wird dich die Endgültigkeit wohl einholen und dir zeigen dass das Leben nur ein grausamer Scherz ist und der Tod letztendlich gewinnen wird .....

du erinnerst dich an dein Versprechen das du ihm damals gegeben hast als er im Krankenhaus lag und die Furcht in sein Gesicht geschrieben war ...die Furcht davor was danach kommen wird .Du hast ihm versprochen es zu beenden wenn er es will und nicht selbst handeln kann .....
damals hattest ihr Glück und du musstest es nicht tun...doch es gilt immer noch und du wirst es einlösen um ihn zu erlösen ...

du wirst funktionieren wie du all die Jahre funktioniert hast und du wirst wie immer alles ertragen ,versuchen sein Leid auf dich zu nehmen um ihn die wenige Zeit die er noch hat zu erleichtern ....



und so stehst du vor dem Spiegel und starrst in dein tränenverweintes Gesicht
,deine Gedanken sind in deiner Zukunft die du selten so klar und deutlich vor dir gesehen hast .....und die du so nicht willst denn du hast keinen Plan wie du es ertragen sollst ohne ihn an deiner Seite zu spüren .
Du möchtest in den Spiegel schlagen so wie du in das grinsende Gesicht des Schicksal schlagen willst das dir dein Leben zerstört.... unaufhaltbar.
dir den Traum nimmt von einem gemeinsamen Leben ....
du hast gesagt du willst nichts mehr verlieren denn du hast es schon zu oft erlebt ....du hast gesagt das erträgst du nicht mehr ,nicht nochmal.

Der Mensch erträgt soviel mehr als er glaubt ertragen zu können ....

...jeder Schicksalschlag wie schwer und grausam er auch ist macht dich stärker auch wenn du im Moment glaubst daran zu zerbrechen so wirst du doch alles tun um weiterzumachen ...für ihn...für dich.

Assoziationen Vaterliebe


Gedanken an einem Grab ….



spätestens jetzt verkrampfte sich alles ,wirklich alles in mir wenn ich die vierzehn Stufen in den ersten Stock hinaufstieg ….. eine unsichtbare Hand schnürte mir die Luft ab wenn ich den Schlüssel in das Türschloss rammte …. ich musste es rasch tun denn sonst konnte es passieren das mich der Mut verließ und ich stundenlang im finsteren Gang des Wohnhauses stand ,vor der Wohnungstür und ich das Gefühl hatte zu ertrinken …. in der Gefühlskälte zu ertrinken die ich empfand wenn ich diese Wohnung betrat .

Es war mir egal gewesen ,anfangs …als ich noch um deine Liebe ,deine Aufmerksamkeit bettelte…. so viele Jahre versuchte ich gut zu sein ,zu bestehen in deinen strengen Augen .
irgendwann verstand sogar ich das egal was ich tun würde du mich niemals so lieben würdest wie ich dich …du mich niemals akzeptieren würdest das ich so war wie ich war.
Da gab ich auf um deine Liebe zu betteln ..
Ich ignorierte jetzt schon so lange deinen Spott ,deinen Hohn in den Augen …… deine Art mir zu zeigen dass ich nichts wert bin ….




Und nun bist du fort … gegangen ohne ein einziges Wort zu sagen …… sagen zu können …nur ersticktes Schreien gilt nicht …das leise Wimmern das immer schwächer wurde …..
Ich schloss geistesabwesend die Tür zum Keller …..
Nachdenklich starrte ich auf meine Hände …langsam hob ich sie zum Gesicht und starrte auf die Innenflächen … es sah aus als hätte ich mit roter Fingerfarbe gespielt ….langsam leckte ich darüber …fast hypnotisch …es schmeckte leicht salzig …nach Tränen …..nach meinen Tränen.

Das Ironische an deinem Tod ist das ich oft daran dachte doch es niemals konnte …egal was dir noch einfiel um mich zu demütigen ,mich klein zu kriegen ich sah Gottähnliches in dir ….und Gott konnte man nicht töten ….



so viele Tränen die ich deinetwegen weinte …so viele Tränen die ich deinetwegen hinunterschluckte ….so viele Tränen …..
Dein Ableben war zu trivial für mein geklautes Leben ….es ging viel zu schnell ….

Betrunkener stürzt Kellertreppe hinunter und bricht sich das Genick …
keine Schlagzeile mehr wert ….

nun würde ich nur mehr für mich weinen nicht wegen ihn und nicht um ihn …..ich würde dastehen und weinen wenn sie kamen ihn zu holen …ich würde da stehen und weinen wenn sie mir kondolierten an seinem geschlossenen Sarg ….ich fand es so immer hübscher …endgültiger ..und ich war mir nicht sicher ob sie das Entsetzen aus seinem Gesicht schminken konnten ….
die Trauer in meinem Gesicht war echt ….für all die verlorenen ,verlogenen Jahre.

…..so wie all die Tränen die mir vor Lachen über die Wangen liefen weil ich endlich frei bin…
….so wie all die Tränen des Leids weil du mir mein inneres Kind zerstört hast bevor es sich entfalten konnte….
so wie all die Tränen der Befreiung weil du endlich aus meinem Leben verschwunden bist ……vor Gespenstern fürchte ich mich nicht .

doch sie alle glaubten das Weinen galt deinem Tod …meinem großen Verlust ……
sollen sie alle glauben was sie wollen ……

wir beide wissen es besser …… Vater……