Sonntag, 14. Februar 2010

Assoziationen Vaterliebe


Gedanken an einem Grab ….



spätestens jetzt verkrampfte sich alles ,wirklich alles in mir wenn ich die vierzehn Stufen in den ersten Stock hinaufstieg ….. eine unsichtbare Hand schnürte mir die Luft ab wenn ich den Schlüssel in das Türschloss rammte …. ich musste es rasch tun denn sonst konnte es passieren das mich der Mut verließ und ich stundenlang im finsteren Gang des Wohnhauses stand ,vor der Wohnungstür und ich das Gefühl hatte zu ertrinken …. in der Gefühlskälte zu ertrinken die ich empfand wenn ich diese Wohnung betrat .

Es war mir egal gewesen ,anfangs …als ich noch um deine Liebe ,deine Aufmerksamkeit bettelte…. so viele Jahre versuchte ich gut zu sein ,zu bestehen in deinen strengen Augen .
irgendwann verstand sogar ich das egal was ich tun würde du mich niemals so lieben würdest wie ich dich …du mich niemals akzeptieren würdest das ich so war wie ich war.
Da gab ich auf um deine Liebe zu betteln ..
Ich ignorierte jetzt schon so lange deinen Spott ,deinen Hohn in den Augen …… deine Art mir zu zeigen dass ich nichts wert bin ….




Und nun bist du fort … gegangen ohne ein einziges Wort zu sagen …… sagen zu können …nur ersticktes Schreien gilt nicht …das leise Wimmern das immer schwächer wurde …..
Ich schloss geistesabwesend die Tür zum Keller …..
Nachdenklich starrte ich auf meine Hände …langsam hob ich sie zum Gesicht und starrte auf die Innenflächen … es sah aus als hätte ich mit roter Fingerfarbe gespielt ….langsam leckte ich darüber …fast hypnotisch …es schmeckte leicht salzig …nach Tränen …..nach meinen Tränen.

Das Ironische an deinem Tod ist das ich oft daran dachte doch es niemals konnte …egal was dir noch einfiel um mich zu demütigen ,mich klein zu kriegen ich sah Gottähnliches in dir ….und Gott konnte man nicht töten ….



so viele Tränen die ich deinetwegen weinte …so viele Tränen die ich deinetwegen hinunterschluckte ….so viele Tränen …..
Dein Ableben war zu trivial für mein geklautes Leben ….es ging viel zu schnell ….

Betrunkener stürzt Kellertreppe hinunter und bricht sich das Genick …
keine Schlagzeile mehr wert ….

nun würde ich nur mehr für mich weinen nicht wegen ihn und nicht um ihn …..ich würde dastehen und weinen wenn sie kamen ihn zu holen …ich würde da stehen und weinen wenn sie mir kondolierten an seinem geschlossenen Sarg ….ich fand es so immer hübscher …endgültiger ..und ich war mir nicht sicher ob sie das Entsetzen aus seinem Gesicht schminken konnten ….
die Trauer in meinem Gesicht war echt ….für all die verlorenen ,verlogenen Jahre.

…..so wie all die Tränen die mir vor Lachen über die Wangen liefen weil ich endlich frei bin…
….so wie all die Tränen des Leids weil du mir mein inneres Kind zerstört hast bevor es sich entfalten konnte….
so wie all die Tränen der Befreiung weil du endlich aus meinem Leben verschwunden bist ……vor Gespenstern fürchte ich mich nicht .

doch sie alle glaubten das Weinen galt deinem Tod …meinem großen Verlust ……
sollen sie alle glauben was sie wollen ……

wir beide wissen es besser …… Vater……

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